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| Deutsch-Französische Beziehungen

Frankreichs Regierungskrise: Bedeutung für Deutschland

In einem Interview mit dem Sender WDR5 analysiert Stefan Seidendorf die Auswirkungen der politischen Krise in Frankreich auf Deutschland.

Seidendorf betont zunächst, wie wichtig die deutsch-französische Zusammenarbeit auf europäischer Ebene sei. Wenn sich beide Länder nicht einigen könnten, komme es häufig zu Blockaden. Da der französische Präsident für die Europapolitik zuständig ist, sieht er aber zumindest kurzfristig nicht die Gefahr, dass die innenpolitische Krise Frankreichs die deutsch-französische Zusammenarbeit beeinträchtigt.

Der Politologe bedauert aber, dass sich viele deutsch-französische Projekte in Schwierigkeiten befinden. Das dringendste Beispiel dafür sei das gemeinsam geplante FCAS (Future Combat Air System). Beim Ministerrat in Toulon konnten sich beide Regierungen nur darauf einigen, dass bis Jahresende überlegt werden solle, wie diese Zusammenarbeit gestaltet und wie die beteiligten Unternehmen besser eingebunden werden können.

Die Gefahr, dass Frankreich ein „Griechenland-Szenario“ droht, sieht Seidendorf hingegen nicht: Trotz finanzieller Schwierigkeiten bleibe das Land eine der größten Volkswirtschaften der Welt und Mitglied der G7. In den letzten Jahren wurden auch viele ausländische Investitionen dort getätigt, aufgrund der politischen Instabilität sei es jedoch möglich, dass Unternehmen geplante Investionen nun zurückstellen.

 

Das Interview mit Stefan Seidendorf zum Nachhören auf der Webseite des WDR.

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Ansprechpartner/in
Stefan Seidendorf

Directeur adjoint, directeur par intérim

+49 7141-9303-11

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