Der Tumult um die fanzösische Rentenreform ist noch nicht abgeebbt, da geht der französische Präsident Emmanuel Macron sein zweites großes Wiederwahlversprechen an: bis 2027 soll im Land Vollbeschäftigung erreicht werden. Dazu setzt er auf strengere Auflagen für Sozialhilfe-Empfänger. Orientiert sich der französische Präsident, der seit langem die Idee von Pflichten und Rechten bei Sozialleistungen betont, dabei am am Prinzip der Hartz-Reformen?
Dominik Grillmayer, Politologe und Leiter des Bereichs Gesellschaft am Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg, äußert dem Tagesspiegel gegenüber Zweifel daran: „Ich glaube nicht, dass es vergleichbar ist, weil die Hartz-Reformen doch sehr viel weiter gingen und der Arbeitsmarkt sehr viel flexibler gestaltet wurde mit einer extremen Ausweitung von Zeitarbeit.” In Frankreich, so Grillmayer, liege der Fokus momentan vor allem darauf, die staatliche Arbeitsvermittlung neu zu strukturieren.