

Deutsch-Französische Beziehungen
Was ist das Besondere an den deutsch-französischen Beziehungen? Wie erklärt sich ihre besondere Intensität, im Positiven wie im Negativen? Und unter welchen Bedingungen ist dies auch in Zukunft zu erwarten?
In den Projekten des Themenbereichs „deutsch-französische Beziehungen" verbindet sich die jahrzehntelange Erfahrung des dfi als Akteur von Austausch und Begegnung mit der wissenschaftlichen Analyse dieses Phänomens. Dabei kommt der Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure, dem institutionellen Rahmen der Beziehungen und der historischen Verortung (als „Erbfeindschaft“ und „Aussöhnung“) besonderes Augenmerk zu. Ein weiterer Aspekt betrifft die Frage nach der „Einzigartigkeit“ bzw. „Übertragbarkeit“ der deutsch-französischen Erfahrungen auf andere bilaterale Kontexte.
Projekte
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Mit dem Projekt „Jumelage.eu – eine Plattform für deutsch-französische Kommunalpartnerschaften“ möchten wir die Aktivitäten der deutsch-französischen kommunalen Partnerschaften in Form einer Internetplattform deutschland- und frankreichweit sichtbar machen.
Das große Potential, das in den 2300 Partnerschaften liegt, kann mit den aktuellen digitalen Möglichkeiten besser gehoben werden. Die Plattform jumelage.eu beinhaltet sowohl Informationen zu den Partnerschaften, zur Weiterbildungs- und Finanzierungsmöglichkeiten, als auch zahlreiche Beispiele für Aktivitäten zwischen Partnerstädten. Ein für Mitglieder geschützter Bereich, das Forum, bietet die Möglichkeit an, sich auszutauschen, an relevante Weiterbildungsangebote teilzunehmen und an gemeinsame Herausforderungen zu arbeiten. Machen Sie mit. Werden Sie Mitglied! Jumelage.eu Kontakt: plateformejumelage@dfi.de
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Für eine aktive deutsch-französische Zusammenarbeit bedarf es eines lebendigen Austausches. Diesen möchte die Baden-Württemberg Stiftung mit ihrem Programm Nouveaux horizons unterstützen.
Das Programm verfolgt deshalb das Ziel, den europäischen Gedanken und das gemeinnützige Engagement in den Bereichen Bildung, Kultur und Zivilgesellschaft zwischen baden-württembergischen und französischen Akteuren zu stärken. Der Antragsteller muss seinen Sitz in Baden-Württemberg haben. Bewerben können sich auch trilaterale Projekte, bei denen ein baden-württembergischer Akteur mit einem Projektpartner aus Frankreich und einem dritten internationalen Projektpartner zusammenarbeitet. Die thematischen Schwerpunkte der Projekte sind vielfältig! Projekte aus den Bereichen Literatur, Kunst und Musik, interkulturelle Initiativen, der Austausch über gesellschaftlich relevante Themen wie nachhaltige Mobilität oder Klimawandel sind ebenso förderfähig wie Maßnahmen, die z.B. innovative Konzepte zur grenzüberschreitenden Berufsausbildung entwickeln. Es gibt zwei Förderkomponenten für Vereine, gemeinnützige Einrichtungen und kommunale Akteuren aus Baden-Württemberg: Förderkomponente A: Für Kleinprojekte können Summen zwischen 2.000 € und maximal 6.000 € beantragt und fortlaufend eingereicht werden. Die Förderentscheidung erfolgt i.d.R. sechs Wochen nach Antragseingang. Förderkomponente B: Für größere evtl. mehrjährige Vorhaben kann eine Förderung von 20.000 € bis maximal 50.000 € beantragt werden. Anträge können zum 31. März und 31. Oktober des Jahres eingereicht werden. Als Programmträger berät und begleitet das Deutsch-Französische Institut die Baden-Württemberg Stiftung bei der Umsetzung des Programms, Informationen zum Programm und zum Antragsverfahren finden Sie auf der Webseite der Baden-Württemberg Stiftung. Kontakt:
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Auswirkungen berufsorientierter Praktika auf individuelle Lebens- und Bildungswege |
Welchen Einfluss hat ein berufsorientiertes Praktikum im Partnerland auf den Bildungsverlauf der betroffenen Person?
In diesem Projekt kooperiert eine Forschungsgruppe des dfi mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW). Ziel ist es, Erkenntnisse über die persönliche und berufliche Entwicklung junger Deutscher und Franzosen zu erlangen, die berufsorientierte Praktika absolviert und dabei eine Förderung durch das DFJW erhalten haben.
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Städtepartnerschaften – den europäischen Bürgersinn stärken |
In Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung hat das dfi eine umfassende Bestandsaufnahme der deutsch-französischen Städtepartnerschaften gemacht.
Im Rahmen der 2016-2017 durchgeführten Studie wurden Organisationsformen, Tätigkeitsformate, Motivationsmuster und die Profile der Teilnehmer an den Aktivitäten von 1.322 Partnerschaften erfasst. Damit handelt es sich um die größte bislang durchgeführte Studie zu den deutsch-französischen Städtepartnerschaften..:
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Ausbildung überwindet Grenzen |
Wie können die beiden unterschiedlichen Systeme der Berufsbildung in Frankreich und Deutschland durchlässig gestaltet werden?
Der deutsch-französische Austausch zwischen Lehrlingen und in der Berufsbildung war schon früh Thema der bilateralen Beziehungen. Auch in der gegenwärtigen Situation, durch demographischen Wandel in Deutschland und hohe Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich gekennzeichnet, steht das Thema weit oben auf der Tagesordnung. Gleichzeitig zeigt sich hier die besondere Schwierigkeit, nationale Systeme kompatibel zu gestalten und nicht zuletzt den Bürgern in Frankreich und Deutschland die notwendigen Voraussetzungen zu vermitteln, um die Chancen der Kooperation auch nutzen zu können. AzubiBacPro ist dabei ein Pilotprojekt, das vom dfi mitentwickelt und begleitet wurde, und das die genannten Hindernisse überwinden will. Präsentation auf den Seiten des Landes Publikation: dfi compact Nr. 15
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Think Tanks-Tandem – deutsch-französische Zukunftsvisionen für Europa |
Auf Einladung der Europaminister Frankreichs und Deutschlands nimmt das dfi an einer Veranstaltungsreihe teil, die französische und deutsche Thinktanks in zweitägigen Klausurtagungen zusammenbringt.
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Forschungskooperation in den Wirtschaftswissenschaften |
Was haben sich französische und deutsche Finanz-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler zu sagen?
Das Bundesfinanzministerium hatte 2014 in Zusammenarbeit mit dem französischen Ministère des Finances einen Auftrag ausgeschrieben, bei dem es um die Organisation von Fachtagungen mit Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern ging mit dem Ziel zu erkunden, ob – und wenn ja in welchen Themenfeldern – es einen Bedarf an verstärkter deutsch-französischer Forschung gibt. Das dfi hat den Zuschlag für diese Aufgabe erhalten. Zwei Seminare fanden in Berlin, zwei weitere in Paris bei France Stratégie statt. Die Gesamtheit der renommierten Think Tanks und anerkannte Größen der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung haben sich an diesem Diskussionsprozess beteiligt. Die beiden Finanzminister Wolfgang Schäuble und Michel Sapin ließen sich über die Ergebnisse kontinuierlich unterrichten
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Deutsch-Französische Beziehungen als Modellbaukasten?
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Die deutsch-französischen Beziehungen in ihrer Intensität, aber auch in ihrer Konflikthaftigkeit und Gegensätzlichkeit werden häufig als besonders oder einzigartig bezeichnet.
Aus dieser Einzigartigkeit wird sogar eine besondere Verantwortung des „Paares“ als „Motor“ für den europäischen Integrationsprozess abgeleitet. Doch worin genau besteht das Besondere der Beziehung, worin unterscheidet sie sich von anderen bilateralen Konstellationen? Und warum war zwischen Franzosen und Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg möglich, was nach dem Ersten Weltkrieg noch scheiterte – die Überwindung der Gegensätze in einem System permanenter, institutionalisierter Kompromisssuche?
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Zukunft der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit nach der französischen Regionalreform
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Welche Chancen und Möglichkeiten, welche Risiken und welcher Veränderungsbedarf ergeben sich für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland nach der französischen Regionalreform?
Die in der Amtszeit des französischen Präsidenten François Hollandes verwirklichten Projekte einer ambitionierten Territorial- und Verwaltungsreform, in deren Rahmen u.a. die Region Alsace mit den Regionen Lorraine und Champagne-Ardenne fusioniert wurde, hat direkte Auswirkungen auf die Zusammenarbeit am Oberrhein und an Saar und Mosel. Im Auftrag des Staatsministeriums Baden-Württemberg hat das dfi die Konsequenzen dieser Reformen für den französischen Politikprozess untersucht und möglichen Veränderungsbedarf bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ermittelt..
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Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und bürgerschaftliches Engagement
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„Grenzüberschreitende Beziehungen“ (GRÜZ) werden vielfach als sehr technisches und juristisches Feld verstanden.Was aber denken die Bürger in den betroffenen Grenzregionen? Wie würden sie die Beziehungen gestalten?
In der zivilgesellschaftlichen Tradition deutsch-französischer Annäherung hat das dfi zusammen mit der Strasbourger Stiftung FEFA in verschiedenen Projekten den Bürgern am Oberrhein eine Stimme verliehen und versucht, die institutionelle Landschaft der GRÜZ zu kartographieren.
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De Gaulles Rede an die deutsche Jugend und ihr Vermächtnis nach 50 Jahren
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„Als General de Gaulle deutsch sprach…“ – Die große Rede, in der sich der französische Staatspräsident 1962 in Ludwigsburg an die deutsche Jugend wandte, öffnete den Weg zur Neubegründung der staatlichen Beziehungen.
In Erinnerung an de Gaulles Rede eröffneten 2012 Staatspräsident Hollande, Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsident Kretschmann ein deutsch-französisches Jahr an historischer Stätte, im Ludwigsburger Schlosshof. Dem Vermächtnis der Rede entsprechend, trafen sie dabei auf französische, deutsche und europäische Jugendliche, die sich für die Fortführung von Kooperation und Integration engagieren. Die Initiative wurde vorbereitet und wissenschaftlich begleitet vom dfi. Partner: Stadt Ludwigsburg, Robert Bosch Stiftung, Europäische Union, Deutsch-Französisches Jugendwerk, Paul Lechler Stiftung, Alfred Toepfer Stiftung, Dr. Karl Eisele und Elisabeth Eisele Stiftung, Mann und Hummel Stiftung, Wüstenrot Stiftung, Kreissparkasse Ludwigsburg, BHF Bank und Hartwig Bronner
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Virtuelle Ausstellung zur Städtepartnerschaft Ludwigsburg – Montbéliard |
Im „digitalen Lesesaal zur Städtepartnerschaft Ludwigsburg und Montbéliard“ fehlen die Stimmen derer, die auf deutscher und französischer Seite seit den 50er-Jahren die Partnerschaft aufgebaut und gestaltet haben.
Deswegen sprachen deutsch-französischen Schülergruppen mit 13 teilweise schon hoch betagten Zeitzeugen über Ihre Partnerschaftserinnerungen. Diese Gespräche wurden gefilmt und zu 75 Kurzvideos geschnitten. Diese Interviews fungieren neben ausgewählten Dokumenten aus dem digitalen Lesesaal als Exponate einer virtuellen Ausstellung, die die Geschichte der Partnerschaft von 1950 – 2014 nachzeichnet.. Virtuelle Ausstellung „Zeitzeugen Ludwigsburg – Montbéliard Digitaler Lesesaal zur Städtepartnerschaft Ludwigsburg und Montbéliard
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Wanderausstellung „Erbfeinde-Erbfreunde“
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Die Ausstellung „Erbfeinde – Erbfreunde“ bietet einen Überblick über die wechselvolle Geschichte deutsch-französischer Konflikte und Annäherungen zwischen 1870 und 1963.
Die Wanderausstellung mit dem vollen Titel „Erbfeinde – Erbfreunde. Die deutsch-französischen Beziehungen zwischen 1870 und 1945 im Spiegel zeitgenössischer Literatur“ besteht aus 20 Schautafeln und über 50 Buchexponaten. Sie kann kostenlos beim dfi entliehen werden. In Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und der Dr. Karl und Elisabeth Eisele Stiftung. Ausstellungskatalog auf Deutsch Ausstellungskatalog auf Französisch
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50 Jahre Élysée-Vertrag im Spiegel der Presse
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Am 22. Januar 2013 jährte sich zum fünfzigsten Mal die Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschafts-vertrags, der als Élysée-Vertrag in die Geschichte eingegangen ist.
Die Artikelsammlung „50 Jahre Élysée-Vertrag im Spiegel der Presse“ dokumentiert die Reaktionen auf den 50. Jahrestag des Vertragsabschlusses in Form von Kommentaren, Rückblicken, Beschreibungen von Einzelschicksalen und auch anhand zahlreicher Karikaturen in den deutschen und französischen Leitmedien und den wichtigsten Presseorganen von sieben europäischen Partnerländern. Publikation: 50 Jahre Elysée-Vertrag im Spiegel der Presse: 18. - 26. Januar 2013
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Ausstellungen zu den deutsch-französischen Beziehungen im Google-Cultural-Institute
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Das dfi hat im Google-Cultural-Institute die virtuellen Rundgänge „Auf dem Weg zum Élysée-Vertrag“ und „Eine deutsch-französische Erfolgsgeschichte“ gestaltet.
Zum 50. Jahrestag des Abschlusses des Élysée-Vertrags hat das Google-Cultural-Institute dazu aufgerufen, Ausstellungen zu den deutsch-französischen Beziehungen für seine Plattform für kulturelle Inhalte zu entwickeln. Das dfi ist diesem Aufruf gefolgt und hat zwei Ausstellungen zur Entwicklung der bilateralen Beziehungen seit 1945 entwickelt. Beide enthalten Karikaturen, zeitgenössische Photos, Filmbeiträge und Interviews. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen seit 1945 kurzweilig und leicht verständlich darzustellen. Ausstellung „Auf dem Weg zum Élysée-Vertrag" Ausstellung „Eine deutsch-französische Erfolgsgeschichte“
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Wanderausstellung „Marianne und Germania in der Karikatur" Die deutsch-französischen Beziehungen - personifiziert durch die beiden Nationalheldinnen |
Professorin Dr. Ursula E. Koch hat aus tausenden deutscher und französischer Karikaturen 95 für die Wanderausstellung „Marianne und Germania in der Karikatur" ausgewählt.
Die originalen oder hochwertig reproduzierten, jeweils mit erläuternden Legenden versehenen Grafiken stellen sowohl prägnante Selbstbilder als auch das Verhältnis zum jeweiligen Nachbarland im historischen Kontext pointiert dar. Publikation: Marianne und Germania in der Karikatur (1550-1999): eine Interréseaux-Ausstellung / Ursula E. Koch (Hrsg.) – Leipzig, Institut Français, 2011. Zur Sammlung deutsch-französischer Karikaturen
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