Unter dem Dach des Europäischen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation (Horizont Europa) wurde mit fünf so genannten „Missionen“ ein neues Instrument ins Leben gerufen, um konkrete Lösungen für einige der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Eine davon ist der Klimaschutz. Hier kommt vor allem den Städten eine zentrale Rolle zu, denn ein Großteil der schädlichen CO2-Emissionen entsteht dort. Daher hat die Kommission mit der Mission „100 klimaneutrale Städte bis 2030“ das Ziel ausgegeben, experimentelle und innovative Ansätze zu erproben, die es letztlich allen europäischen Städten ermöglichen, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden.
Mithilfe einer Zuwendung des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat das dfi Funktionsweisen und Rahmenbedingungen der EU-Städtemission untersucht.
Ziel des Projektes
Für das Vorhaben hat das dfi analysiert, wie Pionierstädte im Rahmen der EU-Mission sowie nationaler Prozesse dabei unterstützt werden, den Weg zur Klimaneutralität mit innovativen und tragfähigen Lösungen zu beschleunigen, die sich auch in anderen Städten umsetzen lassen und somit zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Denn um schneller Fortschritte zu erzielen, müssen Innovationen erprobt und möglichst breit anwendbar sein. Im Fokus standen die Funktionsweise der europäischen Missionsplattform NetZeroCities sowie Strategien und Herangehensweisen in Frankreich, Schweden und Österreich.
Die Ergebnisse des Projekts werden der Öffentlichkeit im Rahmen von Veranstaltungen und verschiedenen Publikationsformaten zugänglich gemacht.
Publikationen

Studie zur EU-Mission "100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030"
Vergleichende Studie zu den Herausforderungen auf kommunaler Ebene und der Begleitung der Städte auf nationaler und europäischer Ebene
2025 , 348 S.
8
Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Forschungsvorhabens hat das dfi untersucht, welche…

EU-Städtemission: Fortschritte und Herausforderungen der kommunalen Klimawende
Erkenntnisse aus einer Vergleichsstudie
2025
Beitrag zu den ersten Studienergebnissen der Mission "EU-Mission „100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030“ für Gaia - Ecological…

EU-Mission „100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030“
Funktionsweise, Chancen und Herausforderungen
2024 , 17 S.
Aktuelle Frankreich-Analyse zu Zielen, Struktur und Instrumenten der Städtemission sowie der Entwicklung nationaler Prozesse in Frankreich, Schweden…
Schlussfolgerungen
Die Fallstudien zeigen, dass der auf ein konkretes Ziel ausgerichtete Missionsansatz neue Anforderungen an die Interaktion von Akteuren im Mehr-Ebenen-System stellt. Von maßgeblicher Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Etablierung einer transformativen Klimagovernance, die alle relevanten Akteure in den Prozess einbindet und auf diese Weise Wirkung entfaltet. Hierfür wurde von der Missionsplattform – basierend auf einem in Schweden entwickelten Modell – das Instrument der Klimastadtverträge (Climate City Contracts, CCC) erarbeitet. Damit soll den Transformationsprozessen, die auf Ebene der Städte angestoßen werden, eine gewisse Verbindlichkeit verliehen werden. Außerdem dienen die CCC dazu, lokale Akteure (über die Stadtverwaltung hinaus) einzubinden und eine Strategie für die Klimaneutralität der Gesamtstadt zu erarbeiten, die mit konkreten Klimainvestitionsplänen unterlegt wird. Es geht darum, die Hebel zu identifizieren, mit denen die größte Wirkung bei der Reduktion von Emissionen erzielt werden kann, und davon ausgehend Maßnahmenpakete zu schnüren, um rasch in die Umsetzung zu kommen.
In diesem Kontext stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Finanzierung lokaler Klimainvestitionen, die auf europäischer wie auf nationaler Ebene intensiv diskutiert wird. Feststeht, dass öffentliche Förderungen den Finanzierungsbedarf nicht annähernd decken können. Daher wird im Rahmen der Mission an Instrumenten gearbeitet, um Städten den Zugang zu privaten Investoren zu erleichtern. Hier steht man allerdings noch relativ am Anfang. Ein weiterer Schlüssel ist die Regulierung, um Städten Planungssicherheit zu geben und Handlungsspielräume für zielgerichtete Maßnahmen zu eröffnen. Auch deshalb ist das Zusammenwirken mit staatlichen Akteuren für den Erfolg der Mission von großer Bedeutung. Am Beispiel der untersuchten Vorgehensweisen ist deutlich geworden, dass bestehende Hürden und Blockaden – etwa in Bezug auf Finanzierungs-, Governance- und Regulierungsfragen – sich am besten im Dialog identifizieren und bearbeiten lassen. So wird ein gemeinsamer Lernprozess in Gang gesetzt, der die Grundlage für systemische Anpassungen bilden kann.
Diese Anpassungsprozesse erfordern Zeit sowie personelle und finanzielle Ressourcen. Die EU-Mission hat eine Dynamik befördert, die in vielen Pionierstädten bereits vor einigen Jahren Fahrt aufgenommen hat. Mit Blick auf das ambitionierte Missionsziel 2030 und sich verändernde politische Rahmenbedingungen, die den Klimaschutz auf der Prioritätenliste absinken lassen könnten, stellt sich allerdings die Frage, ob dieses Momentum auch in den kommenden Jahren aufrechterhalten werden kann.
Veranstaltungen
3. Deutsch-Französischer Nachhaltigkeitsdialog
Bei seiner Dinner Speech zur lokalen Klimawende stellte Dominik Grillmayer wesentliche Erkenntnisse der dfi-Studie zur EU-Städtemission vor.
Wie können Städte auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützt werden?
Die Transformationsküche des DFZW diskutierte in Kooperation mit dem dfi das Beispiel der Mission "Klimaneutrale Stadt“ in Österreich.
Städte auf dem Weg zur Klimaneutralität - Erfahrungsbericht aus Dijon Métropole (FR) und Aachen (DE)
Im Rahmen des Seminars sprach Dominik Grillmayer über die Unterstützung von Städten im Rahmen der EU-Städtemission.

