Für ganz Europa war 2016 ein dramatisches und trauriges Jahr, und die politischen wie gesellschaftlichen Folgen des Konflikts mit dem islamistischen Terrorismus sind nicht absehbar. Die Wahl in den USA, die Abstimmung über den Brexit, das Referendum gegen institutionelle Reformen in Italien haben gezeigt, dass die westlichen parlamentarischen Demokratien in einer schweren Vertrauenskrise stecken. Auch das Jahr 2017 wird im Zeichen von Wahlen stehen, so wohl in Frankreich als auch in Deutschland. Protestparteien, die sich gegen das etablierte System richten, ohne glaub würdige Alternativen aufzeigen zu können, sind auf dem Vormarsch. Die europäische Einigungsbewegung findet immer weniger Unterstützung, in vielen Mitgliedstaaten dominiert nationales, wenn nicht nationalistisches Denken. Die Debatte um die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Union hat gezeigt, wie weit wir von effektiver Solidarität innerhalb der EU entfernt sind.