Als am 22. Januar 2003 der 40. Jahrestag des Elysée -Vertrags feierlich begangen wurde, war nicht klar, was sich aus dem Willen zur Neubegründung der besonderen Partnerschaft ergeben würde. Gewiss, nach dem wenig ertragreichen Schweriner Gipfel vom Sommer 2002 waren von Deutschland und Frankreich wichtige gemeinsame Initiativen ausgegangen: der die Frage der Agrarsubventionen zumindest aufschiebende Kompromiss vom Dezember 2002 und mehrere gemeinsame Vorstöße im Verfassungskonvent bezeugen die Dynamisierung. Aber selbst zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar erkennbar, ob es sich um einen erfreulich engen Abstimmungsprozess oder um eine qualitativ neue Stufe in der Zusammenarbeit handelte. Es waren vor allem äußere Faktoren, die den Kooperationsprozess beschleunigten und auf eine neue Stufe hoben. Ohne die Irak-Krise – und ohne den wenig verhandlungsbereiten Kurs der Bush-Regierung – wäre es wohl kaum zu der weltweit wahrgenommenen gemeinsamen Haltung gegen eine militärische Interventiongekommen.